Clean Label am Getränkemarkt

Was bedeutet der Clean Label-Trend für den Getränkemarkt? Wir sprachen mit Emma Schofield, Global Food Science Analyst beim globalen Marktforschungsunternehmen Mintel.

Ursprünglich, entstand Clean Label aus dem Interesse der Verbraucher an Natürlichkeit bei Lebensmitteln und Getränken, wodurch die Verbraucher nach „Clean Label“-Produkten suchten, die möglichst wenig Zusatzstoffe und künstliche Inhaltsstoffe enthielten. In einigen Ländern wie Deutschland oder Großbritannien, in denen der Clean-Label-Trend etablierter ist, ist Clean Label bereits eher zu einer Erwartung als zu einem Verkaufsargument geworden.

Transparenz und Natürlichkeit werden zukünftig zu einem wichtigen Thema für Getränkekonsumenten. Clean-Label-Attribute wie "kurze Zutatenlisten" sind für viele attraktiv, und Marken reagieren auf diese Anforderung. Eine bekannte Getränkemarke hat beispielsweise eine Reihe von milchfreien Getränken auf den Markt gebracht, wobei auf der Vorderseite des Produktetiketts die Aufschrift „nur drei Zutaten“ steht. Die Bereitstellung extremer Versionen von kurzen und einfachen Zutatenlisten ist jedoch aus der Sicht der Neuproduktentwicklung (NPD) oft problematisch, da sie sich beispielsweise auf andere Produktmerkmale wie Geschmack oder Preis auswirkt.

Woher kommen die Zutaten?

Die Lebensmittelindustrie kann dazu beitragen, das Vertrauen der Verbraucher in Lebensmittel und Getränke aufzubauen, indem sie mehr Transparenz in Bezug auf Inhaltsstoffe bietet. Wenn Sie beispielsweise Verbrauchern Informationen zu Verarbeitungstechniken und zur Beschaffung von Zutaten anbietet, kann dies helfen, einige der Mysterien um Zutaten zu beseitigen, die keine Grundnahrungsmittel in den „Küchenschränken“ darstellen, mit denen die Verbraucher möglicherweise nicht vertraut sind.

Im Getränkesektor werden Süßungslösungen, die Zucker reduzieren und gleichzeitig mit dem Interesse der Verbraucher an Natürlichkeit und Clean Label vereinbar sind, immer attraktiver. Pflanzliche Süßstoffe wie Stevia werden häufig als Alternative zu künstlichen Süßstoffen wie Aspartam verwendet, können jedoch den Geschmackserwartungen der Verbraucher nicht gerecht werden. Umgekehrt können künstliche Süßstoffe aus geschmacklicher Perspektive punkten, werden jedoch von vielen Verbrauchern aufgrund negativer Wahrnehmungen vermieden.

Wie zuckergesüßte Getränke, wie beispielsweise kohlensäurehaltige Erfrischungsgetränke, haben koffeinhaltige Energy Drinks auch aus gesundheitlicher Sicht negative Beachtung gefunden. Energy Drinks mit natürlichen Koffeinquellen können sich als Alternative zu herkömmlichen koffeinhaltigen Energy Drinks als umweltfreundliche Alternative erweisen.

Clean Label und Natürlichkeit (Verwendung natürlicher Aromen und Farben) sind für Eltern, die Getränke für ihre Kinder kaufen, sehr wichtig.

Clean Label Getränke – Best Practice Bespiele

Mintel hat die folgenden Beispiele identifiziert, wie Hersteller Clean-Labels in unterschiedliche Getränke einbauen.

Honest Organic Kids Appley Ever After Fruchtsaftgetränk

"Kein Zuckerzusatz" in Kindergetränken

Auffällige Angaben auf der Vorderseite der Packung: "Kein Zuckerzusatz", "Keine Farben", "Keine Süßstoffe" und "Keine Konservierungsstoffe".

Zutaten: Wasser, Bio-Fruchtsäfte aus Konzentrat (35%) (Apfelsaft aus Konzentrat (17,5%), Traubensaft aus Konzentrat (17,5%)), natürliches Aroma

BodyArmor SuperDrink Orange Mango Sportgetränk

Kokoswasser für Natürlichkeit in Sportgetränken

Dieses Sportgetränk enthält 10% Kokosnusswasser, wodurch das natürliche Erscheinungsbild des Sportgetränks gesteigert wird, da Kokosnusswasser eine natürliche Elektrolytquelle ist. Das Produkt enthält die Claims "Kein Koffein", "Keine Farben aus künstlichen Quellen" und "Natürliches Aroma und Süßungsmittel".

Tonica di Bergamotto

Fruchtige Bergamotte im italienischen Tonic Water

Bei der frischen, kohlensäurehaltigen Abwandlung des Tonic Water kommt anstelle von Chinin Quassia mit verdauungsfördernden Eigenschaften zum Einsatz. Bergamotte und Zitrus verleiht frischen Geschmack – ohne Aromen und Konservierungsstoffe.

Bildquelle: Mintel / GNPD