Funktionelle Saftgetränke: ein Beitrag für den täglichen Vitamin-Kick
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Funktionelle Saftgetränke sind im Kommen: Verbraucher haben ihr Kosumverhalten in den vergangenen Monaten angepasst und die Prioritäten zugunsten einer gesünderen Lebensweise verschoben. Wie sich das auf die Produktentwicklung von Säften auswirkt und welche Rolle funktionelle Saftgetränke künftig spielen werden, erfahren Sie hier.
Während Säfte früher vor allem das Kriterium des guten Geschmacks erfüllen mussten, punkten Saft-Marken heute mit Produkten, die herausragend gut schmecken und darüber hinaus aus Verbrauchersicht wichtige Getränke-Eigenschaften erfüllen: Natürlichkeit, keine Zusatzstoffe und kein zugesetzter Zucker.
Idealerweise aber überzeugen die neuen Säfte von morgen mit mehr als den Aspekten „free from“ und Natürlichkeit: Sie bieten als funktionelle Saftgetränke ein Plus an Vitaminen und anderen Nährstoffen. Und: Sie enthalten sogar noch weniger Zucker als ihre klassischen Varianten in ihrer natürlichen Ausgangsbasis aufweisen: Spezielle biologische und biologisch-physikalische Verfahren machen dies heute möglich.
Getränke, die effektiv kommunizieren, wie sie zu einer normalen Funktion des Immunsystems beitragen können, entwickeln sich merklich gut. Sie sollen auch nach Covid-19 weiterhin nachgefragt werden, stellen die Experten von Mintel in Aussicht. Frei nach dem Verbraucher-Motto “Gesundheit an erster Stelle” waren im Jahr 2020 bei den Produktneueinführungen von Säften 19 Prozent der Produkte mit Extra-Vitaminen bzw. Mineralien angereichert.
Diese Launches trafen das Bedürfnis vieler Konsumenten: Laut FMCG Gurus gaben 70 Prozent der globalen Verbraucher im Jahr 2020 an, dass sie in den letzten Monaten ihre Ernährung mit dem Ziel, ihre Immungesundheit zu steigern, verbessert haben. Davon setzten 66 Prozent auf Zuckerreduktion, 58 Prozent auf gesteigerte Vitaminversorgung und 65 Prozent auf die Reduktion von Produkten mit Zusatzstoffen.
Quelle: FMCG Gurus
Funktionelle Saftgetränke: Fokus auf das Immunsystem
Wann genau eine funktionelle und gesundheitsbezogene Auslobung möglich ist und wie diese kommuniziert werden darf, haben wir in diesem Blogbeitrag zu funktionellen Getränken erklärt.
In Zusammenhang mit Effekten auf das Immunsystem ist es bei funktionellen Saftgetränken laut der Health Claim-Verordnung erlaubt, auf dem Etikett die Aussage "trägt zur normalen Funktion des Immunsystems bei" zu treffen. Dafür hat die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) eine Reihe von Vitaminen und Mineralstoffen zugelassen, die in Zusammenhang mit diesem Claim verwendet werden dürfen, sofern sie den dafür vorgesehenen Mindestgehalt im Produkt erfüllen – darunter die Vitamine C, A, B12, B6 und D sowie Zink. Ein hoher Gehalt dieser Mikronährstoffe ist ein Merkmal vieler funktioneller Saftgetränke, die sich auf die Unterstützung einer normalen Immunsystemfunktion konzentrieren. Besonders beliebt sind funktionelle Saftgetränke mit einem hohen Vitamin C-Gehalt. Vitamin C wird unter anderem auch mit der Unterstützung des Immunsystems assoziiert.
Neben der Verwendung von vitamin- und mineralstoffreichen Früchten in funktionellen Saftgetränken sollten Marken versuchen, auch weitere pflanzliche Zutaten wie Ingwer und Kurkuma, die funktionale Inhaltsstoffe enthalten, zu nutzen. Bei den chinesischen Verbrauchern werden beispielsweise Ginseng, Propolis und Cordyceps aufgrund ihrer Inhaltsstoffe mit Immunität verbunden.
Funktionelle Saftgetränke: Für Körper und Geist
Covid-19 und die Pandemie mit ihren Folgen stellen nicht nur die Abwehrkräfte, sondern auch das geistige und mentale Wohlbefinden der Menschen weltweit auf die Probe. Demnach sind auch Säfte, die die normale kognitive Funktion durch bestimmte Inhaltsstoffe, wie zum Beispiel Zink und Eisen unterstützen, zunehmend beliebt. Saftmarken können darauf reagieren, indem sie sich zum Beispiel mit funktionellen Saftgetränken in diesem Segment positionieren.
Juice Shots: Funktionelle Säfte im neuen Format
Ein spannendes Novum unter den funktionellen Saftgetränken sind auch die klein portionierten Mini-Säfte – sogenannte Juice Shots: Sie werden normalerweise in kleinen Flaschen wie z.B. 50-100 ml verkauft und waren früher ein Hauptprodukt in Saftbars. In den letzten Jahren haben sie auch im Einzelhandel spürbare Anziehungskraft erlangt und von den wichtigsten Verbrauchertrends profitiert. Mit botanischen Zutaten wie Ingwer, Kurkuma oder Chili und deren funktionalen Inhaltsstoffen – Ingwer beispielsweise ist reich an Vitamin C sowie B Vitaminen und ist eine Quelle für Mineralstoffe – bieten sie eine Reihe von Vorteilen: je nach Zusammensetzung können sie zum Beispiel dazu beitragen Müdigkeit und Ermüdung zu verringern oder eine normale Funktion des Immunsystems aufrechtzuerhalten. Juice Shots können auch wichtige Impulse für den Mainstream-Saftsektor geben: Dieser hat in vielen Märkten aufgrund der wachsenden Bedenken wegen des Zuckergehalts in Fruchtsäften gelitten.
Juice Shots selbst haben ein hohes Marktpotenzial, wenn man sich etwa vor Augen hält, dass 51 Prozent der Konsumenten in Polen davon ausgehen, dass kleine Mengen an Saft die richtige Menge an Nährstoffen liefern, ohne dabei zu viel Zucker konsumieren zu müssen. 37 Prozent der Konsumenten in UK geben an, dass ein Juice Shot einen schnellen „Power-Kick“ ermöglicht, und 25 Prozent der italienischen Konsumenten zwischen 25 und 34 Jahren interessieren sich für Drinks und Smoothies, die Kräuter und Gewürze enthalten.
Quelle: „Nordic Multi-Unit Shots: Blueprint for Future of Juice”, Mintel, Julia Buech 2020
Zuckerreduzierte funktionelle Saftgetränke immer beliebter
Kalorien- und Zuckerreduktion im speziellen sind und bleiben große Entwicklungsfelder bei Fruchtsaftgetränken: Der Anteil der europäischen Markteinführungen von Saftgetränken mit der Auslobung „ohne Zuckerzusatz“ steigt insbesondere bei Saft, dem per Definition ohnehin kein Zucker zugesetzt werden darf, und Nektar weiter an. Der Fakt, dass Zucker in Früchten natürlich vorkommt macht es allerdings schwierig, funktionelle Saftgetränke frei von Zucker zu entwickeln. Darum haben Saftmarken damit begonnen, innovative Rezepte mit zumindest niedrigerem Zuckergehalt zu entwickeln, indem sie zum Beispiel einen höheren Gehalt an Gemüse oder auch den weniger süßen Saft aus grünen Kokosnüssen enthalten. Spezielle Technologien und Verfahren ermöglichen auch, den natürlichen Zuckergehalt in bestehenden Säften zu reduzieren. Mintel geht davon aus, dass dank neuer Technologien die Zuckerreduktion in 100 Prozent-Säften noch in dieser Dekade „neue Höhen“ erreichen werde.
Bei dem Verfahren, das AUSTRIA JUICE bereits verwendet, wird mit der Zuckerreduktion auch eine deutliche Verbesserung des Nutri-Scores in einem 100 Prozent-Saft erreicht. So befindet sich ein klassischer 100 Prozent-Apfelsaft im Gesamtscore noch im gelben Bereich und dem Nutri-Score C, während ein Apfelgetränk aus zuckerreduziertem Apfelsaft aus Apfelsaftkonzentrat den Score B und die Farbe Grün erreicht. So weist diese Variante des Apfelsaftes mit einem Fruchtgehalt von 100 Prozent 30 Prozent weniger Zucker und 30 Prozent weniger Kalorien auf. Entsprechende Produktvarianten gibt es neben Apfel auch für Orange und Multivitamin.
Ausblick: personalisierte funktionelle Saftgetränke
Ein spannender Trend in Zusammenhang mit funktionellen Saftgetränken ist der Trend zur personalisierten Ernährung, der derzeit noch in den Anfängen steht. Es ist davon auszugehen, dass personalisierte Getränke in den kommenden fünf Jahren mehr und besser verfügbar sein werden.
Quellen: “The Future of Juice and Juice Drinks: 2021”, Mintel, Julia Buech
FMCG Gurus
FAZIT:
Verbraucher haben ihr Kosumverhalten in den vergangenen Monaten angepasst und die Prioritäten zugunsten einer gesünderen Lebensweise verschoben. Funktionelle Saftgetränke, die beispielsweise zu einer normalen Funktion des Immunsystems beitragen oder durch bestimmte Inhaltsstoffe auch zu anderen normalen Körperfunktionen beitragen können, punkten bei den Verbrauchern. Ein großer Fokus wird bei funktionellen Saftgetränken künftig auf der Reduktion von Zucker liegen. Neben der Kombination von Fruchtsäften mit zuckerarmen (Gemüse-)Säften machen dies spezielle biologische sowie physikalische Verfahren in 100 Prozent-Säften möglich.
Gerd DiefenthälerAuthor
Market Intelligence & Innovation Manager