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Welche Getränkeverpackung ist die beste?

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Wir haben mit dem Sustainability- und Abfallwirtschaftsexperten Roland Fehringer über die Öko-Bilanz von Getränkeverpackungen gesprochen.

Nachhaltigkeit bei der Getränkeproduktion und bei Verpackungen sind kein schickes Asset mehr, sondern zum Must-Have geworden. Die Forderung der Konsumenten, politische Rahmenbedingungen und die durch verschiedene Faktoren belastete Umwelt zeigen die Notwendigkeit dafür auf. Was bedeutet das für die Getränkeverpackungen?

Roland Fehringer

 

Roland Fehringer (https://www.c7-consult.at/) beschäftigt sich seit 25 Jahren mit dem Lebenszyklus. In den 90er Jahren waren es Themen der österreichischen und europäischen Abfallwirtschaft und des Ressourcenmanagements, heute sind es zunehmend Fragen der globalen nachhaltigen Entwicklung. Dazwischen liegen mehrere 100 Projekte, unzählige bewertete Produkte, prämierte Nachhaltigkeitsberichte sowie Zertifizierungen nach dem Österreichischen Umweltzeichen.

   Roland Fehringer

Der Sustainability-Berater stellt klar: „Kein Material ist automatisch für die Umwelt schlecht.“
Und: „Die ideale Verpackung an sich gibt es nicht!“

Grundsätzlich gibt es bei den Getränken folgende Arten von Verpackungen:

  • PET Einwegflaschen
  • PET Mehrwegflaschen
  • Glas Einwegflaschen
  • Glas Mehrwegflaschen
  • Aludose
  • Stahldose
  • Getränkeverbundkarton mit und ohne Aluminiumfolie
  • HDPE-Flaschen

Beverage Packaging Solutions

Die richtige Verpackung – Kriterium 1: Art des Getränks

Welches Gebinde am Ende das Beste ist, hängt im ersten Schritt von der Art des Produktes ab. „Oft wird vergessen, dass die Verpackung wichtige Funktionen erfüllt wie Schutzfunktion, Lager- und Transportfunktion oder die Informationsfunktion für Inhaltstoffe, Zuckergehalt Mindesthaltbarkeitsdatum, Barcode oder Entsorgungshinweis“, gibt Fehringer zu Bedenken.

 
Ob Milch, Mineralwasser, Limonaden oder Saft – jedes Getränk stellt eigene Anforderungen an das 
Gebinde. Milchgetränke etwa und auch Bier sind am besten in einer dunklen, lichtgeschützten Verpackung aufgehoben, da sie unter Sonneneinstrahlung leiden.

„Zwar kommt die Glaseinwegflasche für Milch oft zum Einsatz, jedoch ist sie nicht die beste Wahl“, sagt Experte Fehringer, „Dass Milch oft in Glasflaschen abgefüllt wird, hat emotionale Gründe. Da Milch ein Naturprodukt ist, wird mit einer Glasflasche oft besondere Sauberkeit in Verbindung gebracht und aus diesem Grund oft als Verpackung ausgesucht.“

Gerade bei Milch müsse man auch zwischen Frischmilch und Haltbarmilch unterscheiden. So wird bei der Frischmilch ein Getränkeverbundkarton ohne Aluminiumschicht verwendet, während Haltbarmilch – ebenso wie Saft – eine Aluminiumschicht im Getränkekarton benötigt.

Besondere Anforderungen an die Verpackung stellen auch Bier und Limonade: „Wegen der enthaltenen Kohlensäure gibt es keines dieser Getränke im Verbundkarton“, sagt Roland Fehringer, „Eine Limonade braucht immer eine formstabile Verpackung, um die Kohlensäure zu halten.“

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Die richtige Verpackung – Kriterium 2: Transportweg vom Abfüller zum Konsumenten

Bei PET-Flaschen unterscheidet man Einweg- und Mehrwegprodukte. PET-Mehrwegflaschen haben eine dickere Wand als PET-Einwegflaschen. Während unter Umweltschützern generell jede Form von Plastik verteufelt wird, sind PET-Flaschen hinsichtlich ihrer Öko-Bilanz tatsächlich besser als ihr Ruf: Durch ihr geringes Gewicht sparen sie Ressourcen bei der Herstellung und Energie beim Transport.

Entscheidend für die passende Wahl der Verpackungen in Bezug auf ihre Nachhaltigkeit ist somit unter anderem die Länge des Transportweges. Mehrweg-Flaschen sind dann geeignet, wenn der Transportweg vom Abfüllort bis zum Supermarkt nicht zu groß ist: „Bei weiten Strecken über 200 km ist die CO2-Belastung durch die Abgase so hoch, dass PET-Einwegflaschen für die Umwelt verträglicher sind als Mehrwegflaschen“, sagt Fehringer. Schließlich müssten die Mehrwegflaschen dann auch wieder zum Abfüller zurückgebracht werden, womit die doppelten Wegstrecken anfallen.

„Entscheidend für die Ökobilanz einer Mehrwegflasche ist neben dem Transportweg auch ihre Umlaufzahl“, sagt Roland Fehringer weiter. So sollte eine Glas Mehrwegflasche für eine gute Ökobilanz 15 bis 20 Mal im Umlauf sein, eine PET Mehrwegflasche mindestens 8 bis 10 Mal. Flaschen, die eine geringere Umlaufzahl verzeichnen, schließen ihren Lebenszyklus mit einer schlechten Ökobilanz ab, auch wenn sie Mehrweg sind.

Die richtige Verpackung – Kriterium 3: Gewicht und Form

Tatsächlich darf jeder LKW in Österreich mit Beladung ein Maximalgewicht von 38 Tonnen erreichen. Dabei gilt: Je leichter die Verpackung, desto mehr Liter an Getränken können mit einem LKW transportiert werden. So wiegt eine Glasflasche alleine an die 500 Gramm, während es eine PET-Einwegflasche gerade einmal auf 25 Gramm bringt!

Während man bei Glasflaschen also auch die Flasche an sich transportiert, bringt man bei Kartons, Dosen und PET-Flaschen vor allem das Getränk an den gewünschten Ort. Das macht den Transport effizient.

Auch die Form der Verpackung spielt eine Rolle: Kegelförmige Glasflaschen benötigen mehr Platz als Dosen oder Getränkekartons.

Sustainable Packaging

Zusammengefasst: Die wichtigsten Regeln im Überblick

Roland Fehringer erläutert zusammenfassend die wichtigsten Parameter, die entscheiden, ob eine Getränkeverpackung umweltfreundlicher als eine andere ist:

  • Inhalt: Welche Eigenschaften muss die Verpackung hinsichtlich Barriereeigenschaften, Lichtschutz etc. erfüllen?
  • Glas-Einwegflaschen haben aufgrund ihres hohen Gewichtes deutliche Nachteile gegenüber anderen Verpackungen
  • PET-Einwegflaschen mit hohem Recyclinganteil haben tendenziell Vorteile gegenüber Glas-Mehrwegflaschen
  • Je höher der Recyclinganteil in der Verpackung ist, umso besser ist sie für die Umwelt
  • Mehrwegflaschen eignen sich dann, wenn der Transportweg zwischen Abfüller und Konsument gering ist – also bei regionalen Produkten
  • Die Masse der Einweggebinde und vor allem auch des Verschlusses
  • Eine hohe Umlaufzahl von Mehrweggebinden
  • Anzahl der transportierten Gebinde pro LKW
  • Grad der separaten Sammlung und stofflichen Verwertung der Einwegverpackung

Fazit:

„Die“ beste Verpackung gibt es nicht. Welches Gebinde in Bezug auf ihre Nachhaltigkeit die beste ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab wie der Art des Getränks, der Länge des Transportweges, dem Gewicht der Verpackung, Rezyklatanteil und Umlaufzahl. Grundsätzlich gilt: Einwegflaschen aus Glas sind zu schwer. Bei langen Transportwegen sind auch wiederbefüllbare Mehrwegflaschen ökologisch wenig effizient.

Den aktuellen ALPLA LCA Packaging Report und Review „Ökobilanz für Gebinde aus PET und anderen Materialien“ können Sie hier downloaden:

https://www.c7-consult.at/app/download/7937994756/ALPLA+LCA+Packaging+Report+und+Review+%281.0%29.pdf?t=1560413847

Kontakt: https://www.c7-consult.at/ 

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Cornelia KerschbaumerAuthor

Director of Marketing & Communication

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